Bernardin Schellenberger

 

 

 

  

 2001 Rotes Sofa / 18. Januar


Bernardin Schellenberger lebte 15 Jahre in einem Schweigeorden, den Trappisten, arbeitete dann als Seelsorger in Donzdorf
und musste seinen Dienst beenden, weil er heiratete.

Als Heimatforscher widmet er sich der Alltags- und Sozialgeschichte.

Über die von ihm gegründete "Togohilfe Donzdorf" unterhält er in Togo die sozialen Strukturen eines ganzen Landkreises.

Als Schriftsteller und Übersetzer befasst er sich unter anderem mit Spiritualität.

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Bernardin Schellenberger schreibt ins Gästebuch:

"...ein Gespräch mit einer derart phänomenal präparierten und kompetenten Gesprächspartnerin,
dass ich gar noch 3-4 Stunden weitergemacht hätte. Kompliment und weithin viele anregende Gespräche mit einem interessierten Publikum
Ihr Bernardin Schellenberger 18.01.2001"

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Ingrid Noll

 

 

 

  

 2001  Rotes Sofa / 1. Februar 

Schwarzer Humor, brillantes Sprachgefühl
und ein sensibles Gespür für Spannung kennzeichen die Bücher der Krimiautorin
Ingrid Noll.

Sie ist eine Spätberufene:
Erst mit 54 Jahren schrieb sie ihren ersten Roman, "Der Hahn ist tot", der sofort ein Bestseller wurde.

"Die Häupter meiner Lieben", "Die Apothekerin" und "Kalt ist der Abendhauch" folgten - preisgekrönte,
teilweise fürs Kino verfilmte Werke.

Heute ist Ingrid Noll die erfolgreichste deutschsprachige Schriftstellerin.

Im Februar kommt ihr neues Buch auf den Markt - mit dem beziehungsreichen Titel
"Selige Witwen".

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Ingrid Noll schreibt ins Gästebuch:

"Für Marlis Prinzing, die ich mag ...
Na, wie war's in Geislingen? - Klasse, ich will auch ein rotes Sofa haben! Herzlich Ingrid Noll 1.2.2001"

 

 

 

 

 

 
2001  Rotes Sofa / 12. März

Vincent Klink ist Patron des Restaurants Wielandshöhe in Stuttgart.

Er ist als Genuß-Virtuose kundig im ganzen Spektrum zwischen Kartoffelsalat und Hummer. Für ihn ist "Essen und Trinken" weit mehr als die gekonnte Zubereitung von Speisen und ihr Verzehr.

Am Restaurant- und am Fernseh-Kochtopf ist er versiert zugange.

Er öffnet sich der Nachhaltigkeit im Denken über Ernährung: Das lässt ihn eine Biokartoffel höher bewerten als Kaviar aus verschmutztem Wasser.

Als Kulturmensch ist Vincent Klink ein Vielfachtalent: Autor, Sänger eigener Lieder, Querflötist, Herausgeber von "Cottas Kulinarischem Almanach" und der Kampfschrift "Häuptling Eigener Herd", zusammen mit Wiglaf Droste.

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Vincent Klink schreibt ins Gästebuch:

"Für den schönen Abend,und die höchstangenehme Partnerin auf dem Sofa bedankt sich Vincent Klink 12. März 2001"

 

 

 

 

 

 

Vincent Klink

 

 

 

  

 

 

 

 

 

Dr. Gregor Gysi

 

 

 

 

 2001   Rotes Sofa / 22. März

Dr. Gregor Gysi ist Rechtsanwalt und Buchautor.

Er war Mitglied der Volkskammer der DDR und ist seit 1990 Bundestagsabgeordneter der PDS.

Gysi absolvierte neben der Schule eine Ausbildung zum Facharbeiter für Rinderzucht im VEG Blankenfelde, studierte Rechtswissenschaften und promovierte.

In den 60-er Jahren trat er der SED bei.
Er vertrat in Ostberlin systemkritische Bürger, war vom 8. März bis 2. Oktober 1990 Mitglied der Volkskammer der DDR.
Bei der Bundestagswahl 1990 errang er das einzige Direktmandat der PDS.
Er war Vorsitzender der Fraktion und Partei-Chef und gab diese Ämter in Ankündigung eines Rückzugs aus der aktiven Politik ab.

Ins Kreuzfeuer geriet er wegen vermeintlicher Stasi-Verstrickung, vielbeachtet war sein Streben, die PDS zur "westtauglichen und koalitionsfähigen" Reformpartei zu machen.

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Dr. Gregor Gysi schreibt ins Gästebuch:

"Auf dem roten Sofa, na klar, auf welchem sonst? Alles Gute für die Zukunft Gregor Gysi 22.3.2001"

 

 

 

 

 

 
2001  Rotes Sofa / 5. April


Michael Graf Adelmann
führt in dritter Generation das Weingut auf Burg Schaubeck bei Kleinbottwar.


Die Burg stammt aus dem 13. Jahrhundert, Adelmann ist Jahrgang 1947 und weist zwei juristische Staatsexamina,
eine lange Familientradition mit reichlich blauem Blut
und eine große Leidenschaft für Wein auf.

Er gilt als baden-württembergischer "Barrique-Pionier" und will Weinen aus dem Land der Viertelesschlotzer auch in Europa zu einem großen Namen verhelfen -
ein Weg, der bereits mit hohen Auszeichnungen und großem Lob,
z.B. im "Feinschmecker"
gepflastert ist.

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Michael Graf Adelmann schreibt ins Gästebuch:

"Sofa:immer wenn ich sitzen konnte und nicht stehen, bin ich gesessen - wo man frei nach Lichtenberg auch anders denkt als im Stehen! Danke für die Art & Weise, wie Sie,Frau Dr. Prinzing,die Szene beleuchtet und durchleutet haben - es gab kein Entkommen,dafür war's witzig & spritzig gefragt - des Winzers Notbehelf:hier sitze ich & kann nicht anders als reden über den Wein ...) Ihr Michael G. Adelmann"

 


 

 

 

 

 


Michael Graf Adelmann

 

 

 

 

  

 

 

 

 

 

Volker Rittberger

 

 

 

 

 

 

 2001 Rotes Sofa / 24. September

Der Tübinger Politikprofessor Volker Rittberger vertrat die These, dass bei den Terroranschlägen des 11. September ein Konflikt nach außen verlagert worden sei, der innerhalb der islamischen Welt stattfinde. "Wir haben es mit einem tiefen, intrakulturellen Kampf um den rechten Weg im Islam zu tun", sagte er. Die Menschheit sei wehrlos gegen die Radikalisierung religiös-fundamentalistischer Strömungen.

Von einer "Kultur des allgemeinen Misstrauens" hält der Politikwissenschaftler nichts; alles vorschnell als kriminell zu verdächtigen, sei selbstzerstörerisch für unsere Kultur. Hauptfehler ist für ihn das fehlende Bewusstsein, dass die Zeiten nationalstaatlicher Verbrechensbekämpfung vorbei sind.

Er urteilte harsch über Sicherheitsleute, die sich nicht vorstellen konnten, dass ein Szenario, wie es längst in Büchern beschrieben und in Filmen gezeigt worden war, Wirklichkeit werden könnte.

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Volker Rittberger schreibt ins Gästebuch:

"Ein für mich faszinierender Gesprächsabend mit einer aus dem Partner das Beste herausholenden Interviewerin Volker Rittberger 24.09.01"

 

 

 

 

 

 
2001 Rotes Sofa, 11. Oktober

Alfred Hrdlicka kommt nicht

 

"Ich betrete nicht den Boden eines Landes, das Krieg spielt", erklärte der Wiener Bildhauer, Grafiker und Maler Alfred Hrdlicka und sagte seinen Auftritt beim Roten Sofa ab.

Die Nähe zum Nato-Stützpunkt in Stuttgart, die Rolle der Bundesregierung (Gerhard Schröders militärische Angebote an die USA, das Ja zum Militäreinsatz) verstärken diese Auffassung. Ein Künstler ist für Hrdlicka stets auch ein Politiker, Gewalt ein zentrales Motiv in seinem Kunstschaffen: Das Mahnmal gegen Krieg und Faschismus in Wien gehört zu seinen größten Arbeiten.

Viele seiner Werke für den öffentlichen Raum waren von heftigen Auseinander-setzungen begleitet. Hrdlicka kämpft mit seiner kreativen Kraft gegen jede Art von Ideologie; so setzt er beispielsweise fromm-christliche und marxistisch-stalinistische Anschauungen auf eine Ebene: In beiden mache der Mensch sich selbst zum Ebenbild und Ideologie versperre generell den Weg zur Menschlichkeit.

Hrdlickas Menschenbild reicht an den Begriff der Erbsünde: Für ihn scheint der Mensch zu allem fähig, nicht aber zu einer positiven Wandlung. Die Radikalität und Konkretheit, mit der er Position bezieht, haben ihm weltweit Anerkennung und höchsten Rang in der Gegenwartskunst eingebracht. Hrdlicka widersetzt sich jeder Form von Anpassung.

Die Schrecken von Gewalt, Faschismus und Krieg begleiteten ihn von klein auf. Geboren 1928 in Wien als Sohn eines kommunistischen Gewerkschaftsfunktionärs, sah er als Sechsjähriger erste Haus-durchsuchungen im Elternhaus und erlebte dann, wie sein Vater von den Nazis inhaftiert wurde. Wenige Tage später erfuhr er, dass der Sohn seines Taufpaten unter Dollfuß hingerichtet worden war.

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Foto: Manfred Thomas

Alfred Hrdlicka

 

 

 

 

  

 

 

 

 

Hardy Krüger jr.

 

 

 

 

  

 2001 Rotes Sofa / 18. Oktober

"Ich wollte es alleine schaffen"

Begeisterter Schauspieler, selbstbewusst gewordener Sohn eines berühmten Vaters, Vater zweier Söhne, bekennender Europäer und engagierter Kämpfer für den Umweltschutz:

Hardy Krüger jr. wurde bekannt als surfender Mädchenschwarm in der TV-Serie "Gegen den Wind", heute macht er Kinofilme und große TV-Produktionen - und er setzt auf Inhalte.

Seinem Image als reiner Sonnyboy wurde der 33-jährige Schauspieler im Sofa-Gespräch wenig gerecht: Zu vernünftig, zu ruhig, bescheiden und besonnen antwortete Hardy Krüger jr. auf Marlis Prinzings Fragen, als dass man ihn auch im "wirklichen" Leben nur zum lebenslustigen Strahlemann abstempeln dürfte.

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Hardy Krüger jr. schreibt ins Gästebuch:

"Ich hoffe, ich kann bald wieder kommen. Hardy Krüger jr. 18.10.01"

 

 

 

 

 

 
2001 Rotes Sofa, 15. November

Ein Tasten-Leben als Gesprächsstoff

Ehe der Stuttgarter Jazzer, Komponist und Pianist Wolfgang Dauner auf dem Sofa Platz nahm, stellte er am Klavier vor, was er ist: ein Virtuose der Tasten. "Drachenburg", ein Stück, das er seiner Frau Randi gewidmet hat.

Jazz bedeutet für ihn Freiheit ohne Noten - im Gegensatz zur Klassik. Das führte ihn an die Grenzen des Free-Jazz: "Ich wollte Schluß machen mit Einschränkungen, mein Ziel war die Schaffung eines Raumklangs" - und die dramatische Inszenierung mit einem brennendem Klavier. Basis seiner experimentellen Musik war die fundierte, damals noch rein klassische Ausbildung von der Pike auf.

Dauner ist Realist geblieben und schreibt Auftragswerke Für film und Fernsehen: Free Jazz und avantgardistische Musik "ist weniger für die Zuhörer als vielmehr für die Spieler."

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Wolfgang Dauner schreibt ins Gästebuch:

"Es geht nicht um den Lohn der Angst, sondern um das adäquate Honorar für den Musiker! Wolfgang Dauner 15.11.01"

 

 

 

 

 

 

Wolfgang Dauner

 

 

 

 

 

 

  

 

 

 

 

Tilman Spengler

 

 

 

  

 2001 Rotes Sofa / 29. November

Ein Mann für viele Berufe

Tilman Spengler ist ein Allrounder, der ganz schön in der Welt und in der Gesellschaft herumgekommen ist: Als Wissenschaftler, Autor, "Sondergast Kultur" an der Seite von Kanzler Schröder in Fernost, als Walzerlehrer für taiwanesische Diplomaten und als Nikolaus für wohlerzogene Kinder.

Bei Recherchen für das Max-Planck-Institut für Sozialwissenschaften in Starnberg stieß er auch auf Stoff für einen biografischen Roman über den Nervenarzt Oskar Vogt, der Lenins Hirn geklaut hatte, um darin nach Spuren der Genialität zu suchen. Nicht nur als Forscher, auch als Autor untersucht Spengler gerne: Vom Hirn, mit dem er schriftstellerisch nach eigenem Bekunden nun abgeschlossen hat, kam er über Rückenschmerzen der Männer im 20. Jahrhundert zu den Eliten, die Hauptrollen in seiner autobiografischen Geschichtensammlung "Meine Gesellschaft" haben.

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Tilman Spengler schreibt ins Gästebuch:

"Es ging um den heiligen Geist,von dem ich zu einem entzückten Verblüffen herausfinden durfte,
dass er weiblichen Geschlechtes ist, intelligent, klar, doch auch anmutig und auf einem roten Sofa sitzt.Tilman Spengler 29.11.01"

 

 

 

 

 

 
2001 Rotes Sofa, 13. Dezember

Immer der Begeisterung nach

Für den Extremreisenden Reinhold Messner, Sohn eines Südtiroler Lehrers, spielen Frauen die entscheidende Rolle im Leben. Er sei fürs Matriarchat und habe sehr viel Glück mit seinen Frauen gehabt.

Marlis Prinzing unterhielt sich mit ihm über private, körperlich-geistige und politische Grenzerfahrungen. Das Gespräch drehte sich um Angst und Tod sowie um die Bergkrankheit, die bis zur Selbstzerstörung des Körpers führen kann, um Halluzinationen, die in großen Höhen fast normal sind, und den Wahn der Superlative.

Derzeit plant Messner keine spektakulären Touren, sondern begeistert sich dafür, ‚‚das Erbe einzubringen''. Der Südtiroler plant ein Museum über die Welt der Berge und will in seiner Heimat einen begehbaren Berg schaffen.

Seit 1999 sitzt er als Parteiloser für die italienischen Grünen in Europaparlament. Doch Politik sei für ihn nie alles und nehme ihm viel Zeit für Touren in den Bergen und für körperliche Fitness. ‚‚2004, wenn die anderen Wahlkampf machen, werde ich vielleicht weit weg sein und durch eine Wüste wandern.''

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Reinhold Messner schreibt ins Gästebuch:

"Taslu delek"*
* Tibetisch: "Glück & Frieden"
Reinhold Messner 13.12.2001

 

 

 

 

 

 

 

Reinhold Messner