Der Kapitän der Industriekapitäne liebt Krawatten in gelb.
Bilder
waren Marlis Prinzings Leitmotiv für das Gespräch mit Michael
Rogowski, dem Präsidenten des Bundesverbands der deutschen Industrie
(BDI), der Konzernchef des Heidenheimer Mittelständlers Voith
war und heute dort Aufsichtsratsvorsitzender ist.
Bilder, die die Medien von ihm verbreiten, Bilder seiner Visionen
und das Bild, das der Wirtschaftsingenieur, Manager, Unternehmensführer
und Verbandsvorsitzende von sich hat. Der Dialog handelte von großen
politischen Fragen, Managergehältern, paritätischer Mitbestimmung,
von der Selbstbedienungsmentalität der Deutschen - als Unternehmer
wie als Bürger -sowie von reformbedürftigen Strukturen in
Wirtschaft und Betrieben. Und von der Bedeutung des äußeren
Erscheinungsbilds. Rogowski gestand, er trage gerne Krawatten passend
zur politischen Grundeinstellung: Zurzeit am liebsten in Gelb.
Lebensprägend
war der Einfluss seines Vaters, mehr noch als die Waldorfschule, die
er in seiner Heimatstadt Stuttgart besuchte. Er beschreibt sich als
rebellischen Schüler mit mittelmäßigen Leistungen,
dem der Unterricht zum Hals heraushing. Kurz entschlossen ging er
eines Tages zu seinem Vater, der von Beruf Ingenieur war, und kündigte
ihm an, er werde zur See fahren, vielleicht Kapitän werden. Er
wurde Industriekapitän - zu einem Zeitpunkt, als er eigentlich
in den Ruhestand wollte, mit 60 Jahren. Das Amt des BDI-Präsidenten,
ein "Fulltimejob auf Ehrenamtsbasis", stach die Aussicht
auf mehr Zeit fürs Ski fahren, Golf spielen und zusammen mit
seiner Frau Italienisch lernen aus, weil es für Rogowski schlicht
"eine interessante Herausforderung" ist, den "gefesselten
Adler" Deutschland zu mehr Freiheit zu verhelfen.

Bericht
der Geislinger Zeitung ...
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